Im Freiburger Gewerbegebiet Haid entsteht ein neuer Bürokomplex

Lesen Sie den Artikel auch in der Badischen Zeitung vom 14.05.2022

Noch mehr Flächen für Büros und Dienstleister: Die Strabag Real Estate Invest will auf dem ehemaligen Gelände von Südwest-Auto auf der Haid einen dreistelligen Millionenbetrag investieren.

Die "Business Mile" an der Bahnhofsachse ist fast fertiggestellt. Schon steht die Strabag Real Estate Invest GmbH als Projektentwicklerin in den Startlöchern für ein neues Großprojekt: an prominenter Stelle im Gewerbegebiet Haid und auf einer Fläche, die nur rund ein Drittel kleiner ist als das Business-Mile-Areal. "Haid-Park" heißt der neue Büro- und Dienstleistungskomplex. Der Name soll Programm werden: Geplant ist auch eine 2500 Quadratmeter große Freifläche.

 Strabag-Bereichsleiter Martin Lauble spricht von einem "Büroquartier der nächsten Generation", Freiburgs Stadtplanungsamtschef Roland Jerusalem hat das Vorhaben in der jüngsten Sitzung des gemeinderätlichen Bauausschusses als "ganz tolle Chance für das Gewerbegebiet Haid" gelobt. Das insgesamt 14 000 Quadratmeter große Grundstück liegt auf der Ecke Besançonallee/Munzinger Straße, im Eingangsbereich des Gewerbegebiets und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Straßenbahn-Endhaltestelle. Der Strabag Real Estate Invest GmbH gehört das Gelände seit zwei Jahren, zuvor war dort das inzwischen insolvente Autohaus Südwest-Auto ansässig. Aktuell gibt es eine Zwischennutzung durch das Wallgraben-Theater als "Corona-Außenspielstätte".

"Haid-Park" mit kleinem Wäldchen

Bislang war das Grundstück nur mit flachen Gebäuden bebaut und damit nach Meinung der Stadtverwaltung deutlich untergenutzt. Zukünftig soll es deshalb in die Höhe gehen: Fünf bis sechs Etagen sind als Standard vorgesehen, ein Turm mit bis zu 36 Metern Höhe könnte einen "städtebaulichen Akzent" setzen. "Damit krempeln wir die Haid um in eine Richtung, die wir wollen", sagt Baubürgermeister Martin Haag – einziges Problem sei die Verkehrsinfrastruktur, die in dem Gewerbegebiet langsam an ihre Grenzen komme. Das Projekt sei sehr ambitioniert und habe Vorbildcharakter, so Haag.
 

Die Strabag möchte viel Wert auf Nachhaltigkeit legen, zum Beispiel durch Solarpaneele auch an den Fassaden. "Der CO2-Fußabdruck soll möglichst gering sein", erklärt Lauble. Entstehen sollen in dem Komplex moderne Bürowelten – die Strabag gehe davon aus, dass trotz Corona und Homeoffice-Trend die Nachfrage erhalten bleibe, so Lauble. Vorgesehen sind aber auch Schulungs- oder Veranstaltungsräumlichkeiten und eine Gastronomie. Insgesamt geht es um rund 40 000 Quadratmeter Nutzfläche. Zum Wohlfühlfaktor für Mensch und Umwelt soll zudem der "Haid-Park" werden – dort sei sogar ein kleines Wäldchen geplant, sagt Lauble.

Wie das Areal konkret bebaut werden soll, steht aktuell noch nicht fest. Darüber werden sich acht Architekturbüros im Laufe des Jahres Gedanken machen – die Ergebnisse sollen im November vorliegen. Die Bauarbeiten könnten dann in der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnen, sagt Lauble. Entwickeln wolle die Strabag Real Estate Invest GmbH das Areal in bis zu vier Bauabschnitten. Eine Investitionssumme lasse sich derzeit angesichts der stetig steigenden Baupreise nicht seriös prognostizieren. Es dürfte aber in jedem Fall um einen dreistelligen Millionenbetrag gehen, bei der "Business Mile" waren es rund 250 Millionen Euro.

Auch bei den Stadträten im Bauausschuss ist das Projekt sehr gut angekommen: Sie haben das geplante Vorgehen einstimmig befürwortet.

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