Ab 2024 soll in Freiburg der "Haid Park" entstehen

Artikel aus der Badischen-Zeitung vom 12.11.2022

Der Wettbewerb für die Neubebauung des ehemaligen Areals vom Südwest-Autohaus ist abgeschlossen. Gewonnen hat das Büro "Wulf Architekten" aus Stuttgart.

Besonders die unterschiedlichen Dachformen haben es der Jury angetan, genauso die "klare Struktur": Das Büro "Wulf Architekten" aus Stuttgart hat den Wettbewerb für die Neubebauung des ehemaligen Südwest-Autohauses im Eingangsbereich des Gewerbegebiets Haid gewonnen. Dort plant die Strabag Real Estate ein großes Büro- und Dienstleistungszentrum. Die Bauarbeiten sollen 2024 beginnen.

Acht Büros aus ganz Deutschland waren angetreten, um sich mit der Aufgabe zu beschäftigen, darunter die beiden Freiburger Büros "Harter + Kanzler & Partner" und "Böwer Eith Murken", die auf den Plätzen drei und vier landeten. Der zweigeteilte dritte Platz ging außerdem an das Hamburger Büro "Hadi Teherani", das in Freiburg den Volksbank-Neubau am Hauptbahnhof entworfen hat. Für die Haid-Bebauung habe jedoch "mit Abstand" das Büro "Wulf Architekten" die Nase vorn gehabt, berichtet Strabag-Bereichsleiter Martin Lauble. Dessen geschäftsführender Gesellschafter Tobias Wulf ist in Freiburg ebenfalls kein Unbekannter: Er saß bis 2018 im Gestaltungsbeirat. Es sei positiv, dass die Strabag Real Estate einen derart hochkarätig besetzten Wettbewerb veranstaltet habe, wird Baubürgermeister Martin Haag in einer Pressemitteilung zitiert: "Der Preisträgerentwurf wird das Gewerbegebiet Haid deutlich aufwerten."

Ein zehngeschossiger Turm


Aktuell ist das 14 000 Quadratmeter große Grundstück an der Ecke Besançonallee/Munzinger Straße lediglich mit flachen Gebäuden des inzwischen insolventen Autohauses Südwest-Auto bebaut. Zukünftig soll es deutlich höher hinausgehen: Der Siegerentwurf sieht im Eingangsbereich einen zehngeschossigen Turm vor, die anderen Gebäude bekommen fünf und sechs Etagen. Die Architektur sei "streng gerastert", sagt Lauble. Im Gegensatz dazu stehe die sehr variantenreiche Dachstruktur – in Tonnenform und Sägezahnstruktur, als Terrassendach oder begrünt. "Das schafft Identität", meint Lauble, "und macht es fürs Stadtbild interessant". Für den Siegerentwurf habe auch gesprochen, dass er sich leicht in verschiedene Abschnitte splitten lasse – die Strabag will das Gelände peu à peu entwickeln. Insgesamt sollen zwischen 30 000 und 40 000 Quadratmeter Büro- und Dienstleistungsflächen entstehen. Aber auch Schulungs- und Veranstaltungsräume, Gastronomie und "Freiräume für New- und Co-Worker" sind geplant. Integriert werden soll zudem ein 2000 Quadratmeter großer Park, der dem Bauprojekt auch seinen Namen gibt: "Haid Park". Das Konzept für die Grünfläche hat das Landschaftsarchitekturbüro Planstatt Senner aus Überlingen erarbeitet. Der Park soll das Mikroklima verbessern, auch ansonsten wird im Entwurf viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt: mit Solaranlagen und Fassadenbegrünung.

Wegen der derzeit explodierenden Baukosten will Lauble keine Investitionssumme nennen. Aber er ist fest davon überzeugt, dass die Strabag das Projekt trotz der sich verändernden Marktbedingungen realisieren wird – der Bedarf nach derartigen Flächen sei in jedem Fall vorhanden.

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