Die "Silbergrube" auf der Haid ist Freiburgs größte Altlast

Lesen Sie den gesamten Artikel in der Badischen-Zeitung vom 29.12.2022

Bis in die 1970er Jahre wurden in der "Silbergrube" in Freiburg Tierkadaver entsorgt. Schädliche Stoffe belasten immer noch den Boden. Die Sanierung gestaltet sich aufwändiger als erwartet.

Ältere BZ-Leser werden sich noch erinnern: Wer früher aus der Innenstadt zum Opfinger Baggersee radelte, musste sich ungefähr auf halber Strecke die Nase zuhalten – zu penetrant waren die Gerüche, die von der Tierkörperverwertungsanstalt ausgingen, die bis in die 1970er-Jahre im Westen der Stadt ansässig war. Inzwischen ist in diesem Bereich das Gewerbegebiet Haid aus dem Boden gewachsen und nebenan der Stadtteil Rieselfeld. Was aber noch heute, rund ein halbes Jahrhundert später, geblieben ist, sind schädliche Stoffe im Boden: Die einstige Kadaverbeseitigung ist für Freiburgs problematischste Altlast auf städtischem Gelände verantwortlich.

Aufwändige Bohrungen bringen nichts


Denn damals hat die Tierkörperbeseitigungsanlage fett- und lösemittelhaltige Schlämme sowie Abwässer in einer ehemaligen Kiesgrube am Rande des Mooswalds entsorgt. "Und manchmal, wenn die Maschinen defekt waren, wurden auch ganze Kadaver einfach verbuddelt", sagt Ralf Zähringer, stellvertretender Leiter städtischen Umweltschutzamts. Das hätten Zeitzeugen berichtet, zudem wiesen Kadaverreste auf diese Praktiken hin.

Mit der Sanierung der Altlast Silbergrube beschäftigt sich die Stadtverwaltung schon lange. Doch der erwünschte Erfolg stellte sich nicht ein, trotz aufwändiger Bohrungen und Bodenaustausch ab dem Jahr 2005. Kosten dafür: 1,2 Millionen Euro.

Melasse in den Boden gepumpt


Später wurde Melasse in den Boden gepumpt, um den natürlichen Schadstoffabbau zu beschleunigen – dieses Verfahren wendet die Stadtverwaltung auch bei der zweiten Altlast auf kommunalem Gelände im Stadtteil Vauban an.

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