So könnte die neue Eishalle an der Freiburger Messe aussehen

Lesen Sie den gesamten Artikel auch in der Badischen Zeitung vom 08.2.2023

Die Halle soll profitauglich sein und Platz für 4000 Zuschauerinnen und Zuschauer bieten. Wenn Sitz- in Stehplätze umgewandelt werden, soll sie auf 4500 Plätze erweiterbar sein, womit sie Vorgaben der Deutschen-Eishockey-Liga erfüllte. Leistungs- und Freizeitsportler müssten sich das Eis teilen so wie heute in der maroden "Echte-Helden-Arena" im Stadtteil Mooswald.

Eine Prognose aus dem Jahr 2021 taxierte die Kosten bei einer Auftragsvergabe im Jahr 2025 auf 55 Millionen Euro. "Es ist davon auszugehen, dass sie mittlerweile deutlich höher liegen", teilte das Pressereferat auf BZ-Nachfrage mit.

Für zweite Eisfläche wären mindestens weitere 13 Millionen Euro fällig


Das 14,5 Meter hohe Gebäude ist dort vorgesehen, wo sich derzeit das Flüchtlingswohnheim St. Christoph befindet. Die vielfach geforderte zweite Eisfläche für den Breitensport soll "im Idealfall" in einem zweiten Bauabschnitt entstehen – und zwar leicht versetzt östlich des Eisstadions und nur halb so hoch. Der alten Kostenprognose zufolge wären dafür weitere 13 Millionen Euro fällig. Bei nur einer Eisfläche könnten die benötigten Parkplätze ebenerdig ausgewiesen werden. Bei zweien wäre eine Tiefgarage oder ein Parkdeck nötig, deren Kosten noch nicht beziffert sind. Das geht aus dem Informationspapier für den gemeinderätlichen Bauausschuss hervor, der sich an diesem Mittwoch mit dem Thema befasst. Die Verlagerung der Flüchtlingsunterkunft, in der aktuell 169 Menschen leben, werde mit dem Amt für Migration und Integration abgestimmt.

1,7 Hektar umfasst das Plangebiet, das bislang rechtlich als "Sondergebiet Messe" ausgewiesen ist, um ihr die Möglichkeit einer Erweiterung offen zu halten. Eine Eishalle wäre nicht zulässig, weshalb der Bebauungsplan geändert werden muss. Wenn die Mitglieder des Bauausschusses den entsprechenden Beschluss fassen, hätte die Messe keinen Spielraum mehr. Die städtische "Freiburg, Wirtschaft, Touristik und Messe GmbH" (FWTM) als Betreiberin der Messe könne immerhin den Businessbereich eines Eisstadions mitbenutzen, heißt es in der Drucksache. Die FWTM zeigte sich auf BZ-Anfrage "offen für die Überlegungen rund um den Bau einer Eishalle". Die neue Halle, so das Rathaus, könne für verschiedene Sportveranstaltungen genutzt werden, indem ein geeigneter Bodenbelag auf- und abgebaut werde, zum Beispiel Basketball oder Futsal. Nun also muss der Ausschuss die planungsrechtliche Voraussetzung schaffen. Das heißt: Die bisherigen Vorgaben des Bebauungsplans für einen Messebetrieb – von der Halle über Bürogebäude bis zur Gastronomie – sollen beibehalten und um "sportliche Zwecke" ergänzt werden.

Keine Probleme mit zusätzlichem Verkehr


Das Eishallenprojekt sei auch eine städtebauliche Verbesserung, meint das Amt für Projektentwicklung und Stadterneuerung. Dem gesamten Areal könne ein"zusammenhängender und urban wirkender Charakter verliehen" werden. Außerdem sei die geplante Eishalle mit der Stadtbahn optimal an den Nahverkehr angeschlossen. Für Autofahrer gebe es genügend Stellplätze. Da nur an den Spieltagen der EHC-Profis mit hohen Zuschauerzahlen zu rechnen ist, erwartet das Amt "in verkehrlicher Hinsicht keine weiteren Herausforderungen".

Der Beschluss des Gemeinderats vom vergangenen April für die Profi-Variante sieht vor, dass sich der EHC Freiburg mit 25 Prozent an den gesamten Bau- und Betriebskosten beteiligt. Ende des Jahres sollen der EHC und weitere Vereine ein Konzept für die langfristige finanzielle Beteiligung vorlegen. Bislang gebe es noch keine verbindliche Zusage, so die Stadtverwaltung auf Nachfrage. Sollten sich die Vereine das Projekt nicht leisten können, wäre die Politik gefragt: "Es ist aber nach dem politischen Richtungsentscheid vom April 2022 davon auszugehen, dass das Projekt dann nicht weiterverfolgt wird." Innerhalb des EHC-Vorstands gab es im vergangenen Frühjahr unterschiedliche Einschätzungen, ob das Großprojekt zu meistern sei.

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